Sachverhalt:
Am 15.01.2024 führte die Gemeindefeuerwehr der Verbandsgemeinde Westliche Börde die Mitgliederversammlung zur Auswertung des Jahres 2023 durch. Auftragsgemäß wird hiermit dem Verbandsgemeinderat Bericht zum Jahr 2023, insbesondere zur Leistungsfähigkeit der Feuerwehr erstattet.
Die personelle Situation der Gemeindefeuerwehr ist ungefähr auf dem Niveau der Vorjahre stabil. Es sind wie im Vorjahr 171 Mitglieder im Einsatzdienst tätig. Insgesamt stellt sich die Situation wie folgt dar:
Ortsfeuerwehr |
Einsatzabteilung |
Einsatzbereite
Atemschutzgeräteträger |
Kinderfeuerwehr |
Jugendfeuerwehr |
Alters-
und Ehrenabteilung |
Sonstige /
fördernde Abteilung |
Summe |
Am Großen
Graben |
30 (+6) |
8 |
9 |
19 |
4 |
20 |
82 |
Ausleben |
32 (+1) |
13 |
16 |
26 |
31 |
20 |
123 |
Wulferstedt |
25 (+6) |
11 |
8 |
14 |
4 |
7 |
58 |
Gröningen |
24 |
4 |
|
15 |
7 |
9 |
55 |
Großalsleben |
23 (+2) |
6 |
9 |
13 |
7 |
12 |
64 |
Kloster
Gröningen |
13 |
9 |
21 |
12 |
17 |
17 |
80 |
Kroppenstedt |
24 (+3) |
8 |
|
17 |
13 |
5 |
59 |
Summe |
171 |
59 |
63 |
116 |
83 |
103 |
521 |
Eine sehr erfreuliche Entwicklung ist, dass gegenwärtig 18 Feuerwehranwärter (jeweils in Klammern aufgezeigt), die noch nicht das 18. Lebensjahr vollendet haben, am Ausbildungsdienst der Einsatzabteilung teilnehmen. Wenn es gelingt die 18 jungen Kameraden mit Vollendung des 18. Lebensjahres in die Einsatzabteilung dauerhaft zu integrieren, ist dies erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt eine Entwicklung mit mehr Zugängen als Austritten in der Einsatzabteilung.
Auch im Bereich der Jugendfeuerwehr gibt es erfreuliche Entwicklungen. Zum Jahreswechsel waren es 19 Mitglieder mehr als ein Jahr zuvor. Mit insgesamt 116 Mitgliedern sind damit so viele Mitglieder in der Jugendfeuerwehr, wie zuletzt 2008.
Durch Austritte ist die Mitgliedersituation bei der Feuerwehr Gröningen gegenwärtig sehr angespannt. Die Ortswehrleitung arbeitet mit verschiedenen Projekten an der Gewinnung neuer Mitglieder.
Bei der Auswertung der Einsätze ist festzustellen, dass die Gesamtzahl mit 91 nicht ganz an das Vorjahr herangereicht hat. Trotzdem bleibt der Trend, dass pro Woche im Durchschnitt zwei Einsätze der Gemeindefeuerwehr zu bestreiten sind. Die Einsätze waren jedoch nicht gleichmäßig über das Jahr verteilt. Nach einem Winter mit mehreren Gebäudebränden, kam ein relativ ruhiges Frühjahr. Im Sommer dominierten Unwettereinsätze.
Auf dem oberen Bild ist eine Überflutung von Kroppenstedt
infolge eines Starkregens zu sehen. Derartige Ereignisse sind in den
zurückliegenden Jahren mindestens einmal pro Jahr im Verbandsgemeindegebiet zu
beobachten gewesen. Die Tendenz ist weiter steigend. Auf dem unteren Bild ist
die Rampe eines Einkaufsmarktes in Gröningen zu sehen. Drei mal musste die
Feuerwehr diese Rampe im Verlauf des Jahres auspumpen. Hier fühlen sich die
Feuerwehrangehörigen ausgenutzt und es werden durch die Gemeindewehrleitung
Lösungen für diese Problem gesucht.
Der überwiegende Teil mit 46 Einsätzen war im Bereich der Technischen Hilfe. Bei den Brandbekämpfungseinsätzen fällt auf, dass ab August keine Vegetationsbrände mehr zu verzeichnen waren (mit dem einsetzenden Dauerregen). Außerdem bewährt sich die Möglichkeit zunächst einen Zugführer bei zweifelhaften Meldungen zur Erkundung zu senden. In sieben Fällen haben die Zugführer bereits in dieser Phase bei einer Entscheidungsfindung den Einsatz abgerbochen oder die Gefahrenlage alleine beseitigt.
Insgesamt waren bei Einsätzen 26 verletzte und zwei verstorbene Personen festzustellen. Fünf Personen mussten aus Lebensgefahr durch die Feuerwehr gerettet werden. Einmal bei einem Gebäudebrand und viermal infolge von Unfällen.
Beinahe die Hälfte der Alarmierungen findet an Wochentagen in der Zeit von 6 bis 18 Uhr statt. Dies ist aber gleichzeitig die Zeit mit der geringsten Personalverfügbarkeit. Dies bereitet den Feuerwehren zusehends Herausforderungen. Ein weiterer Ausbau der Handy-Information mit den entsprechenden Rückmeldungen ist hier für die Folgejahre aus Sicht der Feuerwehr anzustreben.
Zu den 91 Einsätzen wurden insgesamt 134 Alarmierungen der Ortsfeuerwehren nötig. Das heißt wie in den vergangnen Jahren gab es eine Reihe von Einsatzorten, an denen mehrere Ortsfeuerwehren gemeinsam tätig geworden sind.
Bei den Ausrückzeiten sind geringe Veränderungen festzustellen. Insgesamt gelingt es überwiegend innerhalb der gesetzlichen Frist von 12 Minuten am Einsatzort einzutreffen. Bei 9 Einsätzen wurde das notwendige Schutzziel (neun Feuerwehrangehörige und ein Löschfahrzeug inneralb von 12 Minuten am Einsatzort zu haben) nicht erreicht.
Im vergangenen Jahr gab es auch mehrere Unfälle im Dienst der Feuerwehr.
Besonders stechen hier die Unfälle im Einsatzdienst bei der Brandbekämpfung hervor. Alle verletzten Feuerwehrangehörigen konnten sich von den Verletzungen erholen. Es zeigt jedoch deutlich, dass die Feuerwehr eine gefahrengeneigte Tätigkeit ist, für die es einer fundierten Ausbildung und geeigneter Schutzausrüstung bedarf. Im Einzelnen gab es folgende Unfälle bei Brandbekämpfungen im Einsatzdienst:
- Bei einem Brandeinsatz am 02.02. brach ein Feuerwehrangehöriger der FF Ausleben bei der Suche durch eine Wand und prellte sich das Knie. Im selben Einsatz erlitt ein weiterer Feuerwehrangehöriger unter Atemschutz im zweiten Obergeschoss des Gebäudes einen Kreislaufzusammenbruch. Sein Trupppartner rettete den Kameraden nach draußen, zog sich dabei allerdings Verbennungen am Rücken zu. Beide Kameraden sind Angehörige der FF Ausleben.
- Ebenfalls bei diesem Einsatz verrutschte die Maske eines Feuerwehrangehörigen der FF Wulferstedt. Es kam zu einem Rauchgasintox.
- Am 17.05. rutschte ein Dachziegel nach unten und traf einen Feuerwehrangehörigen der FF Ausleben an Helm und Nacken, der gerade das Gebäude verlassen wollte.
- Am 01.12. wurde der Ellenbogen eines Feuerwehrangehörigen geprellt, als bei einer Türöffnung zu einem brennenden Gebäude, ein Schlagwerkzeug abrutuschte und auf den Ellenbogen traf.
Die Unfälle wurden in der Feuerwehr ausgewertet und entsprechende Konsequenzen in der Ausbildung wurden gezogen.