Betreff
Information zur Leistungsfähigkeit der Feuerwehr
Vorlage
VG/219/23-IV
Art
Informationsvorlage

Sachverhalt:

Am 06.02.2023 führte die Gemeindefeuerwehr der Verbandsgemeinde Westliche Börde die Mitgliederversammlung zur Auswertung des Jahres 2022 durch. Auftragsgemäß wird hiermit dem Verbandsgemeinderat Bericht zum Jahr 2022, insbesondere zur Leistungsfähigkeit der Feuerwehr erstattet.

 

Auch im Jahr 2022 gab es zunächst Corona-bedingte Einschränkungen bei der Dienstdurchführung. Wobei es immer wieder vereinzelte Erkrankungen und Ausfälle durch Quarantäne-Anordnungen gab, die Einsatzbereitschaft konnte jedoch durchgehend gewährleistet werden. In der Corona Zeit wurde sich angewöhnt theoretische Schulungen und Beratungen online bzw. als Hybrid Veranstaltungen durchzuführen. Dies wurde auch im Jahr 2022 fortgesetzt.

 

Die personelle Situation war insgesamt stabil auf dem ungefähren Niveau der Vorjahre.

 

Ortsfeuerwehr

Einsatzabteilung

Einsatzbereite Atemschutzgeräteträger

Kinderfeuerwehr

Jugendfeuerwehr

Alters- und Ehrenabteilung

Sonstige / fördernde Abteilung

Summe

Am Großen Graben

30

11

8

16

4

16

74

Ausleben

32

13

20

20

31

39

142

Wulferstedt

25

7

8

14

6

5

58

Gröningen

28

8

 

7

7

9

51

Großalsleben

22

5

7

13

7

12

61

Kloster Gröningen

15

7

14

10

16

16

71

Kroppenstedt

24

7

 

17

24

6

71

Summe

176

58

57

97

95

103

528

Abbildung 1: Tabelle zur personellen Situation der Gemeindefeuerwehr

 

Es gab im Jahr 2022 insgesamt 108 Einsätze für die Gemeindefeuerwehr. Dies entspricht einer deutlichen Zunahme gegenüber den Vorjahren. Die Zunahme ist im Wesentlichen auf drei Schwerpunkte zurückzuführen: je ein Unwetterereignis im Februar und im August sowie eine Zunahme von kleineren Vegetationsbränden.

 

Abbildung 2: Zahlen der Einsätze im Jahresvergleich

 

Der überwiegende Mehrzahl der Einsätze ereignete sich in der Zeit von 6 Uhr morgens bis 18 Uhr abends (74 Einsätze), also tagsüber. In der ersten Nachhälfte von 18 Uhr bis 24 Uhr ereigneten sich 22 Einsätze mit 12 Einsätzen ist die zweite Nachhälfte ruhiger gewesen. Bei den Wochentagen stellte der Samstag knapp vor dem Donnerstag einen Schwerpunkt der Ereignisse dar.

 

Abbildung 3: Verteilung der Einsätze auf die Wochentage und Tageszeiten

 

 

Aufgrund der Unwetterereignisse und der Vegetationsbrände waren der Februar und der August die besonders einsatzreichen Monate für die Verbandsgemeindefeuerwehr.

Abbildung 4: Verteilung der Einsätze nach Monaten und Einsatzarten

 

Bei den Einsätzen gab es insgesamt eine verstorbene Person und 21 verletzte Personen zu retten / zu betreuen / zu bergen. Die Mehrzahl der verletzten Personen gab es bei Verkehrsunfällen, gefolgt von Türöffnungen / Unterstützungen für den Rettungsdienst. Drei Personen erlitten bei Bränden Verletzungen.

 

Zu den Einsatzschwerpunkten:

Im vergangenen Jahr gab es erneute eine Zunahme bei der Zahl der Gebäudebrände. Alleine im Februar gab es vier Gebäudebrände. Die auf dem ELW 1 stationierte Drohne hat sich dabei als Führungsmittel bewährt, um die Einsatzstelle aus der Vogelperspektive auf mit der Wärmebildkamera beobachten zu können. Herausfordernd war bei Wohnungsbränden erneut die Unterbringung der Bewohner nach dem Brand. Durch die Vielzahl der in Wohnungseinrichtungen verwendeten Kunststoffe, kommt es auch bei relative kleinen Brandereignissen zu einer solch starken Verrauchung, dass die Wohnungen in der Regel nicht mehr bewohnbar sind.

Ebenfalls im Februar ereignete sich ein Großbrand in einer landwirtschaftlichen Einrichtung in Wackersleben. Hier waren die Ortsfeuerwehren Am Großen Graben und Ausleben im Rahmen der Nachbarschaftshilfe eingesetzt.

 

Ein Bild, das Himmel, draußen, Dach enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Abbildung 5: Schornsteinbrand in Warsleben, im unteren Bild die Aufnahme der Drohne mit Wärmebild

 

Ein Bild, das Baum enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Abbildung 6: Drohnenaufnahme einer ausgebrannten Scheune während der Nachlöscharbeiten

 

Insgesamt war eine Zunahme der Brandereignisse zu beobachten. Im Bereich der Technischen Hilfe wird an dieser Stelle noch einmal besonders auf die Tragehilfen und Türöffnungen hingewiesen, die mit insgesamt 13 Einsätzen einen neuen Jahreshöchstwert in der Westlichen Börde erreichten.

Im Sommer gab es eine deutliche Zunahme bei den Vegetationsbränden. Zu größeren Brandereignissen wurde drei mal im Rahmen von kreislichen Einheiten zur Unterstützung ausgerückt. Die Feuerwehren der Westlichen Börde waren einmal im Land Brandenburg und zweimal im Harz zur Waldbrandbekämpfung eingesetzt.

Erneut waren auch Unwetter ein Einsatzschwerpunkt. Hier ist besonders auf ein Starkregenereignis im August zu verweisen, welches zu Überschwemmungen in Heynburg und Dalldorf führte.

Abbildung 7: Aufteilung der Einsätze nach Arten

 

Für die insgesamt 108 Einsätze wurden unsere Ortsfeuerwehren 131 mal alarmiert. Das heißt es gab wieder eine Reihe von Einsätzen bei denen mehr al seine Ortsfeuerwehr zum Einsatz gekommen ist. Die überwiegende Anzahl der Einsätze wird jedoch von nur einer Ortsfeuerwehr bearbeitet. 

 

Abbildung 8: Anzahl der Alarmierungen je Ortsfeuerwehr im Jahresvergleich

 

Das Zeitkriterium von 12 Minuten von Alarmierung bis Eintreffen einer Gruppe am Ereignisort wurde von allen Ortsfeuerwehren im Durchschnitt erreicht. Bei lediglich zwei Einsätzen wurde das Zeitkriterium im vergangenen Jahr nicht erreicht.

 

Abbildung 9: Ausrück- und Eintreffzeiten der Ortsfeuerwehren

 

Im Jahr 2022 hatten unsere Feuerwehren insgesamt zehn meldepflichtige Unfälle, bei denen ein Feuerwehrangehöriger Verletzungen erlitten hat. Der schwerwiegendste Unfall ereignete sich beim Osterfeuer in Großalsleben, hier erlitt ein Feuerwehrangehöriger Verbrennungen. Zwei Unfälle wurden nicht als Dienstunfälle anerkannt.

 

Zu den Facheinheiten:

 

Die Führungsgruppe der Verbandsgemeindefeuerwehr hat sich zu zwölf Ausbildungsdiensten getroffen und zusätzlich an zwei Seminaren teilgenommen. Sowohl der Umgang mit dem ELW als auch mit der Drohne wurden weiter beübt und haben sich im Einsatz bewährt. Im Jahr 2022 wurde die Führungseinheit zu 14 Einsätzen alarmiert.

 

Die Aufgabe der Wasserwehr wurde an die FF Kloster Gröningen übergeben. Im Februar 2022 gab es über einige Tage eine Hochwassersituation an der Bode. Hierzu wurden auch die Mitglieder der Wasserwehr aktiviert, um Kontrollgänge durchzuführen. Hochwasserbedingt kam es zu einem Feuerwehreinsatz. Die Erfahrungen dieses Winterhochwassers wurden ausgewertet und zum Beispiel mit neuen Pegelmesslatten umgesetzt. Außerdem wurde der entsprechende Teil im Krisenplan der Verbandsgemeinde Westliche Börde angepasst.

 

Der Fachzug ABC, welcher gemeinsam mit der Verbandsgemeinde Obere Aller gebildet wurde, hat sich im vergangenen Jahr viermal zu Übungs- und Ausbildungsdiensten getroffen. Die Beteiligung hierbei war unterschiedlich. Einen Einsatz gab es für den Fachzug ABC bisher nicht.