Betreff
Bau von Löschwasserbrunnen - Sachstand
Vorlage
VG/092/20-IV
Art
Informationsvorlage

Sachverhalt:

Der Bau- und Brandschutzausschuss der Verbandsgemeinde Westliche Börde hat sich in der Vergangenheit mehrmals mit der Sicherstellung der Löschwasserversorgung beschäftigen müssen. Diese ist über die zentrale Wasserversorgung (aus Hydranten) nicht an allen Orten der Verbandsgemeinde auskömmlich.

Im Haushaltsplan 2020 waren für die Haushaltsstelle 126100-12600-783100 115.000 € für die Verbesserung der Löschwassersituation eingeplant. Nach Recherchen zu den Möglichkeiten einer Sanierung von Löschwasserteichen sowie die Kostenschätzungen für neuanzulegende Löschwasserteiche, unterirdische Löschwasserbehälter und Löschwasserbrunnen, hat der Bau- und Brandschutzausschuss entschieden zunächst in den Ortsteilen Neudamm und Ottleben jeweils einen Löschwasserbrunnen bohren und bauen zu lassen, um damit Erfahrungen zu sammeln. Dem Brunnenbau wurde trotz des Risikos einer Fehlbohrung (es wird kein Wasser in ausreichendem Maß gefunden) aufgrund des Kostenunterschiedes zu den Alternativvarianten der Vorzug gegeben.

Die Aufträge für die Herstellung der beiden Löschwasserbrunnen wurde nach Rücksprache mit dem Landesamt für Geologie und Bergwesen zur Überprüfung der möglichen Standorte an die Firma VTB vergeben. Im September und Oktober 2020 erfolgte die Umsetzung der Baumaßnahmen.

Die Bohrung in Neudamm führte grundsätzlich zu einem Erfolg. Nach der Bohrung steht ausreichend Wasser (mind. 48 m³/h) zum Abpumpen zur Verfügung. Jedoch sinkt der Wasserspiegel beim Abpumpen innerhalb von ca. 30 Minuten auf unter 9 Meter gegenüber dem Bodenniveau. Damit ist mit den Feuerlöschkreiselpumpen der Feuerwehr diese Saughöhe nicht mehr zu überwinden. Der Auftrag für die Firma VTB wurde deswegen erweitert, statt einem Flachspiegelbrunnen, soll der Standort jetzt zu einem Tiefspiegelbrunnen ausgebaut werden. Das heißt an der Sohle der Bohrung wird eine Pumpe festinstalliert, welche das Wasser in ausreichender Menge zum Ansaugschacht nach oben befördert. Hierfür ist neben der Erweiterung des Brunnenrohres und dem Einbau einer Pumpe auch die Schaffung eines Elektroanschlusses notwendig. Die Mehrkosten hierfür werden in der Summe auf ca. 16.000 Euro geschätzt.

Auch bei der Bohrung in Ottleben wurde Wasser gefunden. Allerdings reichte die Wassermenge beim Abpumpen nicht an den geforderten Volumenstrom heran. Nach der Entnahme von ca. 12 m³ versiegte der weitere Wasserzufluss. Die Analyse der vorgefundenen Gesteinsschichten führte hierbei zu dem Ergebnis, dass der Standort grundsätzlich geeignet ist Wasser zu entnehmen, dass aber in diesem Fall in den wasserführenden Erdschichten nicht ausreichend Wasser nachströmt, um den Volumenfluss im ausreichenden Maße sicherzustellen. Für den Standort in Ottleben gibt es verschiedene Varianten wie weiter verfahren werden kann:

  1. Herstellen der bereits gefertigten Bohrung mit einem Sauganschluss, um im Bedarfsfall wenigstens die wenigen Kubikmeter Wasser entnehmen zu können. Gegebenenfalls in Kombination mit Variante Nummer 2.
  2. Errichtung eines unterirdischen Löschwasserbehälters. Die Mittel hierfür sind im Haushalt 2020 nicht mehr ausreichend, es müsste in den Folgejahren eine Einplanung erfolgen.
  3. Bohrung an einer anderen Stelle, wobei nach Aussage des Landesamtes für Geologie und Bergwesen der Gesteinsaufbau vergleichbar dem Aufbau der ursprünglich gewählten Stelle im Ackerwinkel und damit geeignet ist, es sind jedoch keine Aussagen zur erwarteten Wassermenge möglich. Die letzte Brunnenbohrung in Ottleben, die dem Landesamt bekannt ist, stammt aus den 70-er Jahren. Dieser Brunnen ist heute nach Information der Anwohner nicht mehr nutzbar.  Eine weitere Bohrung ist mit einem hohen Risiko des erneuten Scheiterns verbunden.

 

Der Bau- und Brandschutzausschuss wird gebeten, sich zu positionieren und eine Empfehlung für den weiteren Werdegang zu geben.

 


Finanzierung:

 

Die finanziellen Auswirkungen der Maßnahmen ergeben sich aus der weiter fortgeführten Handlungsalternative.