Betreff
Informationen zu möglichen Brunnen
Vorlage
VG/044/20-IV
Art
Informationsvorlage

Sachverhalt:

Die Bereitstellung von Löschwasser ist eine Aufgabe der Daseinsvorsorge. In verschiedenen Bereichen der Verbandsgemeinde ist die Bereitstellung von Löschwasser aus der zentralen Wasserversorgung (aus Hydranten) nicht auskömmlich. Teilweise sind bereits vorhandene Löschteiche oder andere unabhängige Löschwasserentnahmestellen nicht mehr nutzbar bzw. in der Nutzung eingeschränkt.

Bislang wurden Brunnen aufgrund einer möglichen Versandung als Ersatzvariante ausgeschlossen. In der letzten Sitzung des Bau- und Brandschutzausschusses wurde die Verwaltung jedoch beauftragt, auch die Möglichkeit der Ertüchtigung von Brunnen zu prüfen.

Die bestehenden Brunnen wurden hierzu analysiert. In Zusammenarbeit mit der Firma VTB-Burg wurden Möglichkeiten zur Steigerung der Löschwasserversorgung an drei Beispielen erarbeitet:

 

Bestehender Löschwasserbrunnen

Löschwasserbrunnen in Ottleben, Ackerwinkel. Der Brunnen ist ab dem Jahr 2012 immer mehr versandet. Eine Spülung und eine Kamerabefahrung im Jahr 2015 brachten keine wesentlichen Veränderungen, so dass die Feuerwehr den Brunnen schließlich aufgegeben hat.

Heute steht noch Wasser im Brunnen bei einer Tiefe von ca. 6 m, der Brunnen besteht aus einem 19 m tiefen Rohr. Nach dem zügigen Abpumpen dieses Rohres fließt jedoch kein Wasser nach.

Entsprechend der Landesbohrdatenbank des Landesamtes für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt sind die Bedingungen in diesem Bereich geeignet für Löschwasserbrunnen. Vermutlich ist der in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts gebaute Brunnen schlicht zu alt und der Filter defekt. Die Empfehlung der Firma VTB ist, mit einigen Metern Versatz einen neuen Brunnen zu bohren. Die Erfolgsaussichten liegen hierfür sehr hoch. Die Kosten werden laut Kostenvoranschlag auf ca. 10.250 € geschätzt.

Der Standort für den Löschwasserbrunnen ist geeignet, es fehlt hier seit dem Ausfall des Löschwasserbrunnens an einer geeigneten unabhängigen Löschwasserentnahmestelle. Die Alternative wäre ein unterirdischer Löschwasservorratsbehälter, der in den Kosten jedoch im Faktor 10 höher liegt.

 

Die Empfehlung der Verwaltung ist, den Brunnen an dieser Stelle erneuern zu lassen.

 

 

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Schichtung in Ottleben aufgrund einer Bohrung am 06.02.1996

 

Ausbau eines bestehenden Flachspiegelbrunnens

In Neudamm existiert vor dem Haus Neudamm 5 ein Flachspiegelbrunnen, der aus Brunnenringen gemauert ist. Dieser Brunnen ist hat derzeit eine Tiefe von ca. 6 m und führt ca. 6-8 m³ Wasser. Wenn diese abgepumpt sind, läuft der Brunnen nur langsam wieder voll. Für die Entnahme von Löschwasser ist der Brunnen aufgrund der geringen Menge nicht geeignet. Allerdings ist der Brunnen auch nicht tief genug, um auf Grundwasser zu stoßen. Es besteht die Möglichkeit, einen Brunnen zu bohren, die Erfolgsaussichten sind allerdings nicht so hoch wie bei dem Brunnen in Ottleben. Weiter nördlich, Richtung Neuwegersleben wären die Aussichten, erfolgreich zu bohren höher. Der Bau einer unabhängigen Löschwasserentnahmestelle ist jedoch auch in Neudamm notwendig. Die Verwaltung empfiehlt auch in Neudamm zunächst den Bau eines Brunnens zu probieren, weil die Kosten im Vergleich zu einem unterirdischen Löschwasserbehälter deutlich günstiger sind. Eine Verlegung des bisherigen Standortes in Richtung Norden sollte hierbei verfolgt werden.

 

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Neubau eines Löschwasserbrunnens

In Kloster Gröningen besonders in Richtung Ortsausgang Gröningen ist ebenfalls die Löschwasserversorgung aus Hydranten nicht auskömmlich. Hier gibt es bislang keine Löschwasserbrunnen. Die bisherigen Bohrungen zeigen, dass ab einer Tiefe von ca. 4-5 m Kalksandstein anliegt. Dieser kann trocken oder nass sein. Wenn er nass ist, besteht bei Wasserbewegungen im Untergrund, zum Beispiel aufgrund einer Löschwasserentnahme, die Gefahr der Ausspülung. Von einem Brunnenbau in Kloster Gröningen wird aus Sicht der Verwaltung abgeraten.

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Finanzierung:

 

Durch die Ausführung des vorgeschlagenen Beschlusses entstehen folgende Auswirkungen auf den Haushalt: Je Brunnenbohrung für einen einsatzbereiten Brunnen ist mit geschätzten Kosten von ca. 10.250 € zu rechnen.  Es besteht das Risiko, bei der Bohrung nicht auf Wasser zu stoßen.

 


Anlagenverzeichnis: